№ 4
Happy Weltfrauentag!*
⚠️ Triggerwarnung: Sexuelle Belästigung
Heute ist der Weltfrauentag. Das haben wir uns als Grund genommen mit euch über verschiedene Themen zu sprechen. Kurz und knapp aufgelistet, sicher ist etwas für euch dabei:
- Herzförmige Gebärmutter
- Prämenstruelles Syndrom (PMS)
- Endometriose
- Anti-Baby-Pille
- Sexuelle Belästigung
Herzlich Willkommen zu einer neuen Folge von mind me – Dem Podcast über die Facetten der Depression. Wir sind Mia und Hannah. Wir wollen nochmal darauf hinweisen, dass wir keinen medizinischen Hintergrund haben und lediglich unsere Erfahrungen und Meinungen teilen. Möchten Betroffenen Mut machen und sie wissen lassen, dass sie nicht alleine sind.
Hannah: Ja schön, dass ihr wieder dabei seid. Ich würde vorab gerne ein Wort an unsere männlichen Mitbürger richten. Vielleicht denkt ihr jetzt, dass die Folge nicht explizit für euch ausgerichtet ist, aber das stimmt tatsächlich nicht. Und zwar wenn ihr Freundinnen, Kolleginnen, Schwestern, Töchter oder Mütter oder sonstige weibliche Menschen habt, dann solltet ihr definitiv dabei bleiben. Denn es betrifft euch dann auch. Und am 19.November ist dann der internationale Männertag, also das ist dann der Tag für euch und heute sprechen wir erst mal über die Frauen.
Mia: Ganz genau. Ja Hannah, wir haben uns so die letzten Tage nur sehr wenig gehört und hatten nur sehr wenig ausgetauscht. Was ist so bei dir abgegangen?
Hannah: Nichts Gutes. Ich hatte tatsächlich vorgestern den krassesten Breakdown seit ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Das war einfach so, so schlimm. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass es an der Arbeit liegt. Meine Kolleginnen wollen mich einweisen, was ich auch super finde. Doch sie können zwischen wichtiger und unwichtiger Information schlecht entscheiden. Also das heißt, die sagen mir alles. Dann werde ich zwei Stunden zu gelabert, was ich jetzt tun muss, weil sie in den Urlaub fährt. Ich muss dann all ihre Aufgaben übernehmen, nach zwei Wochen. Dann hat sie ganz viel erzählt und dann war das bei mir so ein Informations-overload. Ich konnte das einfach gar nicht auffassen, war einfach tot danach. Ich bin zu meinem Auto gegangen und wollte noch bei meinem Arzt anrufen, ob ich mir einen Termin machen kann.
Mia: Diesbezüglich oder weswegen? Oder einfach generell?
Hannah: Generell und ich wollte noch zur Blutabnahme gehen einmal. Dann haben die mir gesagt, dass das jetzt nicht geht. Ich wollte halt in dem Moment dahin um etwas wichtiges zu besprechen, aber das ging dann nicht. Nach dem Telefonat habe ich aufgelegt und bin richtig in Tränen ausgebrochen. (Gelächter)
Mia: Oh mein Gott. Mir tut das so leid und du lachst dir gerade den Arsch ab.
Hannah: Ja ich lache immer, wenn irgendwas Schlimmes ist, dass ist einfach so.
Mia: Ja, da man dann besser damit umgehen kann.
Hannah: Ich bin dann nach Hause gefahren. Sehen konnte ich nichts mehr, weil ich so geheult habe. Ich weiß nicht, ob du das kennst. Wenn ich irgendwie im Auto sitze und weine, dann schreie ich richtig.
Mia: Nein, das habe ich tatsächlich nicht. (Gelächter)
Hannah: Oh! Ich habe auf jeden Fall richtig geschrien.
Mia: Aber schreien, während du geweint hast? Oder Schreien um Aggressionen und Wut und Trauer rauslassen?
Hannah: Beides. Also das war natürlich auch während des Weinens. Ich hab gedacht jetzt gucken die ganzen Autofahrer in mein Auto und denken sich was ist denn mit der? Weil meine ganze Schminke lief schon so ein bisschen runter.
Mia: Oh nein.
Hannah: Richtig, richtig, unangenehm einfach. Aber egal. Ich war dann Zuhause. Dann bin ich direkt in meinem Flur zusammen gebrochen und hab mich die ganze Zeit so selber umarmt. Das war so richtig, richtig komisch.
Mia: Das tut mir so leid.
Hannah: Ja der Tag war einfach irgendwie bisschen blöd. Aber ich muss sagen, am nächsten Tag ging es mir besser, weil ich das dann alles raus gelassen hab.
Mia: Ja. Also ich wäre echt gerne da gewesen und hätte dir Gesellschaft geleistet. Und dich versucht, wieder aufzubauen. Oder einfach nur da gewesen, dass du nicht alleine bist. Aber leider wohnen wir einige Stunden voneinander entfernt.
Hannah: Ja, danke auf jeden Fall. Ich bin dann auch gerne alleine, also ich habe mich da auch richtig verbarrikadiert und habe mein Handy ausgemacht. Ich konnte quasi niemanden erreichen und wollte auch irgendwie gar nicht.
Mia: Du hast dich extra so abgeschottet?
Hannah: Ja.
Mia: Ich glaube, es ist dann auch gut, wenn man es dann so rauslässt. Und nicht irgendwie in sich rein frisst, dass es dann immer mehr wird und irgendwann…
Hannah: Also ich habe es tatsächlich ein paar Tage in mich hineingefressen. Also ich war irgendwie ein bisschen unglücklich. Ich glaube, das war jetzt einfach so das Zeichen meines Körpers der gesagt hat, what the fuck, was machst du da für eine Scheiße? (Gelächter)
Aber jetzt erhole ich mich so ein bisschen davon und muss wahrscheinlich nochmal ein paar Maßnahmen ergreifen. Aber naja, haben wir ja schon mal darüber gesprochen, ne?
Mia: Aber du hast es raus gelassen und dir geht es jetzt besser, hast du gesagt?
Hannah: Ein bisschen besser, auf jeden Fall, ja.
Mia: Aber das ist ja schon mal gut…
Hannah: Immerhin.
Mia: Dass es nach dem Zusammenbruch wieder ein wenig Bergauf ging.
Hannah: Ja wäre schlecht, wenn nicht. Auf jeden Fall. (Gelächter)
Willst du sonst einmal erklären, worüber wir reden wollen?
Mia: Ja voll gerne, und zwar ist heute der Weltfrauentag! (Applaus)
Der internationale Frauentag ist ein Symbol für die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. Er fand am 19.03.1911 zum ersten Mal in Deutschland, Dänemark, Österreich, Schweiz und den USA statt. Seit 1921 wird er jährlich am 08.03. gefeiert. Seit 2019 ist es in Berlin ein gesetzlicher Feiertag. Da wir uns ja generell hier mit dem Podcast mit Gesundheit auseinandersetze, wollten wir den Weltfrauentag nutzen, um über die Frauengesundheit zu reden.
Hannah: Ja, weil es nämlich sehr wichtig ist.
Mia: Mega, mega wichtig! Wir wollten einfach ein paar Sachen ansprechen, unter denen wir entweder leiden oder einfach mal darauf aufmerksam machen wollen. Dann würde ich sagen, fangen wir direkt mal an.
Hannah: Klingt super.
Mia: Super. Also ich hab direkt schon mal zwei Fragen für dich.
Hannah: Ui! Oh, richtige Interaktion hier. (Gelächter)
Mia: Meine erste Frage ist: Wann hast du deine Periode bekommen? Und die zweite: Wann warst du das erste Mal beim Frauenarzt?
Hannah: Ja, schwierige Frage. Also ich kann das glaube ich gar nicht so genau sagen, weil in meinem Leben war das immer so ein schwieriges Thema, die Periode. Ich habe das immer so ein bisschen klein gehalten und wusste auch nie so wirklich, was das ist. Ich glaube mit 13 Jahren. Und beim Frauenarzt das erste Mal mit 15 oder 16 Jahren, oder schon früher. Wir wurden ja ganz früh zur Gebärmutterhalskrebsimpfung geschickt. Vielleicht erinnerst du dich da noch dran.
Mia: Ja.
Hannah: Und ich glaube, das war so der erste Besuch, ja. Um die 15 rum. Und bei dir? Wie war das bei dir?
Mia: Ja bei mir war es ähnlich. Also ich habe auch mit 13 Jahren meine Periode bekommen. Und ich kann mich noch genau an den Moment erinnern, weil ich zu dem Zeitpunkt auf einer Freizeit war, auf einer Jugendfreizeit.
Hannah: Uuh!
Mia: Und das war irgendwie schon doof, als ich dann gemerkt habe, dass ich da meine Periode das erste Mal bekommen habe. Aber ich hatte natürlich sicherheitshalber auch schon Binden dabei.
Hannah: Heftig, das finde ich gut. Also das du da so weit vorausgedacht hast.
Mia: Ja, ich nicht, meine Mutter. Weil ich habe selber nie darüber nachgedacht. Aber sie hat gesagt, dass ich am besten einfach eine Packung mitnehmen soll. Kann ja jederzeit so weit sein. Da komme ich zu einer dritten spontanen Frage: Hattest du schon mal ein Perioden-Malheur? Ist es dir Wort wörtlich in die Hose gegangen? (Gelächter)
Hannah: Boah, ich glaube nicht. Also nicht so woran ich mich jetzt so unglaublich erinnere. Also ich weiß schon das es mal in die Hose gegangen ist, sage ich mal so, aber nicht so das… Doch! Gotteswillen! (Gelächter) Das war beim Handballspiel. Oh no!
Mia: Ja, tell me. Tell me more.
Hannah: Ne, wir hatten Handballspiel, ich glaube da warst du auch in der Mannschaft, so ist es nicht. Und wir hatten weiße Trikots, erinnerst du dich noch?
Mia: (Geräuschvolles Einatmen) Ja, das weiß ich noch.
Hannah: Und irgendwann wurde ich dann in der Halbzeit darauf angesprochen, was los ist. Und ich sagte: „Oh ne nix. Ich hab mich bestimmt nur mit Farbe beklebt.…“ (Ich habe früher viel mit Acrylfarbe gemalt). Weil ich das in dem Moment halt auch nicht gewusst oder wahrhaben wollte.
Mia: Hä, aber wo klebte das denn?
Hannah: Kleben?
Mia: Ja wo, wo war der Fleck?
Hannah: Im Schritt.
Mia: Aber wir hatten doch keine weißen Hosen.
Hannah: Doch wir hatten weiße Hosen und weiße Oberteile von Hummel.
Mia: Wer hat das ausgewählt? Das sieht ja total kacke aus.
Hannah: Ich hab keine Ahnung.
Mia: Ich hatte irgendwie im Kopf, weiße Oberteile und schwarze Hosen. Ist ja auch scheißegal.
Hannah: Weiße Hosen im Frauensport, ich weiß nicht. Sollte man vielleicht nicht machen. (Gelächter)
Mia: Nicht die beste Idee, ne.
Hannah: Ja und das war schon echt unangenehm. Aber ich glaube, du hast da ein bisschen mehr zu erzählen, oder?
Mia: Ja, mir ist einmal was richtig Unangenehmes passiert. Das ist auch noch gar nicht so lange her. Ich glaube, das ist erst ein Jahr her. Vorher hatte ich nie Probleme, mir ist es das erste Mal mit 23 Jahren passiert.
Hannah: Das klingt schön.
Mia: Ich bin zu meinem Bruder nach Münster gefahren, zu einem meiner Brüder, und ich saß dann halt einige Stunden im Flixbus. Ich hatte meine Periode, ich hatte eine Binde drin. Ich komme gleich nochmal darauf zurück, wie das mit meiner Periode ist, weil das mit dem ersten Thema zusammenhängt, worüber ich gleich reden möchte. Und zwar saß ich dann, ich glaube drei Stunden oder so im Flixbus. Und als ich aufgestanden bin, habe ich gespürt, es kommt. So aber, wenn man eine Binde trägt, dann denkt man sich so: Ja easy. Klar spürt man das und es fühlt sich nach viel an, aber meistens ist es nicht so viel. Mein Bruder hat mich dann am Bahnhof abgeholt. Wir sind noch in die Stadt gegangen. Ich hab irgendwann gemerkt, das war doch viel. (Gelächter)
Das war mehr als ich dachte. Dann bin ich da auf das Klo gegangen. Habe gesehen, mein kompletter Schritt war voll mit Periodenblut. Zum Glück, hatte ich eine zweite Hose an. Zum Glück. Äh, dabei, nicht an. (Gelächter)
Zum Glück hatte ich die wzweite Hose dabei. Denn ich wollte über Nacht bei ihm bleiben. Ich hatte dann, als ich aus der Toilette wieder rausgekommen bin, keine blaue Jeans mehr an, sondern eine rosa Hose und einen orangen Pullover. Ich habe mich gefühlt wie 12 oder 8. (Gelächter)
Ja auf jeden Fall ging das mächtig in die Hose.
Hannah: Wort wörtlich, ja.
Mia: Ja, aber es ist zum Glück auch alles wieder rausgegangen. Ich habe mich aber mega geschämt. Wirklich auf der Rolltreppe, da ist was daneben gegangen, aber dass es so viel war… Das war Intens.
Hannah: Man hat ja auch ganz oft das Gefühl, oh jetzt ist ganz schwierig, ganz voll. Dann guckt man rein, aber da ist nichts. Deswegen redet man sich in dem Moment ja dann auch ein, ach so schlimm wird das schon nicht sein.
Mia: Genau! Weil ich das auch noch nie hatte, dass da irgendwie was passiert ist.
Hannah: Ja wir müssen uns ja als Frau mit sehr viel rumschlagen. Also mit sehr viel beschissenen Themen.
Mia: Genau. Ich wollte mit euch über eine herzförmige Gebärmutter reden. Hannah, hast du das schon mal gehört? Ich finde, das hört sich relativ süß an, aber das steckt was nicht ganz so süßes hinter.
Hannah: Ich finde auch, das hört sich sogar schön an eigentlich. Aber ich habe keinen blassen Schimmer, was ich mir darunter vorstellen kann.
Mia: Ja, also eine herzförmige Gebärmutter heißt Uterus bicornis. Es ist ähnlich zu der normalen Gebärmutter. Eine normale Gebärmutter hat eine Birnenform, die auf dem Kopf steht. So kann man sich das ungefähr vorstellen. Die herzförmige Gebärmutter ist die leichteste Form der Anomalie, die ist oben nämlich ein bisschen eingedrückt. Sonst ist sie ganz normal entwickelt wie eine normale Gebärmutter auch, aber oben ein wenig eingedellt. Falls ihr euch jetzt unter meiner sensationellen Beschreibung nichts vorstellen könnt. Könnt ihr natürlich im world wide web danach suchen oder ihr schaut auf unserem brandneuen Instagram Profil vorbei, wo wir in der letzten Zeit sehr viel Zeit und Energie reingesteckt haben, das wir ein mega geiles Profil auf die Beine stellen, wo wir euch ganz viele Updates geben wollen. Wir haben auch viele coole Sachen geplant.
Hannah: Ja, supportet uns da auf jeden Fall. Das würde uns mega freuen.
Mia: Genau. Aber wie entsteht so was überhaupt? Es gibt zwei Gründe für eine Gebärmutteranomalie, und zwar entweder die Genetik, dass einer aus deiner Familie das schon hatte. Oder aber, wenn die embryonale Entwicklung irgendwie gestört war. 1-3,3 % der Frauen haben Gebärmutteranomalien. Genaue Zahlen sind jedoch nicht bekannt, weil viele gar nicht wissen, dass sie davon betroffen sind. Jetzt komme ich auch nochmal darauf zurück, wie meine Periode eigentlich ist, beziehungsweise war, da reden wir auch gleich nochmal drüber.
Eine herzförmige Gebärmutter zeichnet sich meistens durch sehr, sehr, sehr dolle Schmerzen aus und eine besondere Periodenblutung. Bei mir ist es beispielsweise so gewesen, dass ich die ersten beide Tage eine unglaublich starke Blutung hatte. Weswegen es dann auch damals in Münster wirklich in die Hose gegangen ist und die Tage danach hatte ich kaum was. Ich habe in der Zwischenzeit gedacht, ich habe nur zwei Tage meine Periode. Das hat mich gewundert. Aber meine Ärztin hat gesagt, dass das ein Zeichen dafür ist, dass ich so eine Anomalie habe.
Hannah: Okay, hattest du denn auch besondere Schmerzen, wenn das so doll an den ersten beiden Tagen war?
Mia: Ja, ich bin gestorben vor Schmerzen. Ich hatte auch noch ganz viele andere Symptome. Wo wir auch gleich noch drauf zurückkommen. Aber es war wirklich unglaublich. Und was ich komisch finde, ist…
Hannah: Nahtoderfahrung also.
Mia: Ja ungefähr. Aber ich finde es irgendwie komisch. Ich meine, ich bin jetzt 24, war das erste Mal auch irgendwie so mit 14/15 Jahren beim Frauenarzt und es hat niemand diese Anomalie gesehen. Bis jetzt vor drei Monaten oder so. Das finde ich irgendwie komisch, weil ich ständig über starke Schmerzen geklagt habe. Besser früher als später. (Gelächter)
Besser spät als nie. Eigentlich hat diese Anomalie jetzt auch keine großen Auswirkungen außer, dass du stärkere Schmerzen hast oder vielleicht eine etwas andere Periodenblutung. Manche Ärzte sagen, dass es nichts Schlimmes ist. Andere denken wiederum, dass es Einfluss auf die Fruchtbarkeit und erhöhtes Risiko zur Früh- und Fehlgeburt hat. Man macht da eigentlich nichts gegen. Nur wenn man schon öfter Früh- oder Fehlgeburten hat, kann man das operativ ändern. Aber im Normalfall wird da aber nichts dran gemacht.
Hannah: Apropos Periode – du hattest ja auch gesagt, dass du am ersten und zweiten Tag schreckliche Schmerzen hast, ich habe das auch. Ich kann dann nichts machen und bin ausgeknockt und muss am ersten und zweiten Tag immer Schmerzmittel nehmen. Ich nehme dann auch echt viel und eigentlich bin ich so ein Mensch der super ungern Schmerzmittel einnimmt. Aber ich halte die Tage sonst nicht durch. Komischerweise habe ich sonst keinerlei Schwierigkeiten.
Mia: Also wirklich „nur“ die Schmerzen?
Hannah: Ja. Also ich fühle mich dann auch ein bisschen aufgeblähter schon. Das muss ich auch sagen, aber auch nur am ersten oder zweiten Tag und dann ist es eigentlich auch in Ordnung. Ich war mal bei meiner Frauenärztin und die sagt: „Alles ist gut. Nehmen Sie am besten die Schmerztabletten weiter, weil Pille ist ja noch ein größerer Einwurf. Deswegen ist alles in Ordnung.“
Mia: So hatte Sie geredet?
Hannah: Ja, also deswegen… (Gelächter)
Genau so. Original. Deswegen werde ich mir da wahrscheinlich auch nochmal eine Zweitmeinung einholen. Einfach nur um sicherzugehen, dass man da auf der sicheren Seite ist.
Mia: Ja, Zweitmeinungen sind gut. Kann ich auch nur jedem zu raten. Kann auch ein Lied über Fehlentscheidungen singen.
Hannah: Weil die Schmerzen können ja auch ganz verschiedene Ursachen haben.
Mia: Ja. Es ist nämlich nicht normal, dass eine Periode solche Probleme bereitet. Eine gesunde Periode, klar hat man leichtes ziehen oder vielleicht eine paar kleine Pickelchen oder sonstiges, aber es ist nicht normal, wenn du so starke Probleme hast, dass du deinen normalen Alltag nicht mehr bestreiten kannst.
Wie bei mir beispielsweise. Ich hatte früher meine Periode immer ganz „normal“. Trotzdem immer super lang. Ich glaube so immer zwischen sieben und acht Tagen und das war sehr belastend für mich. Irgendwann fing das an, dass es auch vor der Periode richtig schlimm wurde bei mir. Ich habe dann immer eine Woche zuvor gespürt, mir ist schlecht, ich will nichts mehr essen, mein Unterleib fängt an zu schmerzen, ich hatte da Schwindel. Alles nicht durchgehend. Es kam alles mal wieder so wellen mäßig, ungefähr die ganze Woche vor meiner Periode.
Hannah: Können wir mal bitte festhalten, dass du dann zwei Wochen lang eigentlich am Arsch warst.
Mia: Jupp, zwei Wochen. (Gelächter)
Wirklich das war…
Hannah: Scheiße.
Mia: Jedes Mal richtige Katastrophe. Ich habe mich praktisch von Vomex ernährt. Vomex ist ein Mittel gegen Erbrechen und Übelkeit. Ja, das habe ich mir dann immer gegönnt, genauso wie Schmerzmittel.
Hannah: Ja, das ist eigentlich echt nicht gut.
Mia: Nein, auf keinen Fall.
Hannah: Also alle, die jetzt zuhören, bitte nicht nachmachen.
Mia: Nicht nachmachen.
Hannah: Das ist wirklich ganz Scheiße.
Mia: Ich war dann einmal bei meinem anderen Bruder in Ostdeutschland. Wir waren da unterwegs und sind mit seiner Freundin Essen gegangen. Ich habe gemerkt, dass mir gerade so ein bisschen schlecht wird. Wir haben Essen bestellt und ich bin kurz auf die Toilette. Ich wollte einfach ganz kurz Abstand haben. Auf der Toilette dachte ich mir, okay es geht gar nichts mehr. Mir war schlagartig extrem schlecht. Als hätte mir jemand mit einem Übelkeits-Knüppel über den Kopf gehauen. So weißt du, was ich mein, so ein richtiger Überfall. (Gelächter)
Hannah: Das war eine wunderbare Beschreibung. Ich weiß ganz genau, was du meinst.
Mia: Ja, richtig schlecht. Es war wirklich so ein richtiger Überfall, so (schnipsen) Übelkeit ist da. Ich hatte sau Schmerzen. Mir war schwindelig. Ich habe mich sogar vor die Toilette gekniet, weil ich es provozieren wollte. Ich dachte, vielleicht geht es mir nach dem Übergeben besser.
Hannah: Wo hattest du Schmerzen?
Mia: Im Unterleib hatte ich Schmerzen. Dann habe ich mich zurück an den Tisch gesetzt, genau in dem Moment kam das Essen. Ich sagte zu den beiden, dass ich kurz an die frische Luft muss. Bin raus und musste sofort würgen. Ich habe mich aber bemüht es zurückzuhalten, weil vor dem Restaurant voll viele Menschen standen, die gerade gegessen haben und ich jetzt nicht vor deren Füße kotzen wollte. Dann habe ich es noch in eine Nebenstraße geschafft und da auf meine weißen Schuhe erbrochen. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was ist das? Ich habe gedacht, okay ich habe eben einige Süßigkeiten gegessen und habe es darauf zurückgeführt. Weil nach dem ich gekotzt habe, ging es mir wieder viel besser.
Hannah: Ja, ich hätte sonst auch jetzt gefragt, woran liegt das jetzt eigentlich, dass das auf einmal so ist?
Mia: Ja, ganz komisch. Wie gesagt, ich dachte, es ist einfach nur auf zu viel Süßigkeiten und zu viel Schokolade zurückzuführen. Allerdings wurde es die nächsten Monate nicht besser. Ich hatte das immer wieder und irgendwann war es wirklich so schlimm, dass ich den ganzen Tag nur noch im Bett verbringen konnte. Musste mich übergeben, Schwindel, ich hatte Probleme mit dem Darm. Ich hatte teilweise Kopfschmerzen und war richtig dizzy im Kopf. Kennst du das? Zwei Tage war ich komplett ausgeknockt.
Hannah: Dizzy im Kopf ist Normalzustand bei mir. (Gelächter)
Mia: Die Woche davor war ich wirklich schon so angeschlagen und dann die ersten beiden Tage der Periode, Katastrophe. Auch mit Rückenschmerzen. Wirklich jeden kack, den du dir vorstellen kannst. Meine Ärztin hat damals gesagt: „Das ist einfach nur PMS. Nimm die Pille fertig aus.“
Hannah: PMS, was ist denn PMS?
Mia: PMS ist prämenstruelles Syndrom, da kommen wir gleich noch drauf zu sprechen. Aber ich wollte nicht einfach so die Pille nehmen, da ich ja Probleme mit der Psyche habe. Daher wollte ich…
Hannah: Das ist mir noch gar nicht aufgefallen.
Mia: Big news! (Gelächter) wollte ich mir einfach noch eine Zweitmeinung einholen. Denn diese zweite Ärztin hat dann den Verdacht Endometriose geäußert. Wow, diese Überleitung hat jetzt ungefähr fünf Minuten gedauert, aber wir wollen jetzt mit euch über Endometriose reden.
Hannah: Ja, und auch hier habe ich leider nicht sehr viel Ahnung. Du kannst mir aber sicher erklären, was das ist und wie sich das äußert.
Mia: Also du hast vorher noch nie was davon gehört, bist noch nie irgendwie darüber gestolpert?
Hannah: Ne, also ehrlich gesagt nicht. Ich habe keine Ahnung. Irgendwie nie Bezugspunkte dazu gehabt.
Mia: Ich habe auch erst das erste Mal vor ungefähr anderthalb Jahren davon gehört, als eine Freundin damit diagnostiziert wurde. Das waren so meine ersten Berührpunkte. Endometriose ist, wenn sich Zysten und Entzündung, die man auch Endometriose-Herde nennt, an den Eierstöcken, Darm oder Bauchfell ansiedeln. Das Gewebe ähnelt der Gebärmutterschleimhaut und diese Herde können mit dem Zyklus wachsen und bluten.
Die häufigsten Beschwerden sind unter anderem Bauch- und Rückenschmerzen, die in die Beine ausstrahlen können vor und während der Periode. Starke und unregelmäßige Monatsblutungen und Schmerzen während und nach dem Geschlechtsverkehr. Das hörte ich tatsächlich auch öfter. Ich habe mich natürlich so ein bisschen mit dem Thema befasst. Das ist tatsächlich auch ein Indiz, dazu wurde ich auch von meiner Frauenärztin gefragt, ob ich das auch habe. Da habe ich gesagt, dass ich sehr wenig Geschlechtsverkehr habe, weil ich mit meinem Gesicht verhüte. (Gelächter)
Hannah: Der war gut.
Mia: Muss sagen, sogar die Frauenärztin hat über den Witz gelacht.
Hannah: Ach, das hast du echt gesagt? (Gelächter)
Mia: Ja, das habe ich echt gesagt!
Hannah: Geil.
Mia: Auf jeden Fall wird diese Krankheit auch Chamäleon der Gynäkologie genannt, weil es sich so unterschiedlich auswirkt. Die Diagnose und die Behandlung sind da leider nicht so einfach, weil es auch einfach nicht so erforscht ist. Bei mir ist es tatsächlich nur eine Vermutung, dass ich Endometriose habe. Denn wenn man eine wirkliche Diagnose haben möchte, muss man sich einer Laparoskopie, also einer Bauchspiegelung, unterziehen. Wo dann in den Bauchraum geschaut wird, ob sich da Herde angesammelt haben.
Hannah: Verwechselt jetzt die Bauchspiegelung nicht mit einer Magenspiegelung. Das klingt nämlich ganz ähnlich. Das habe ich am Anfang auch gedacht, aber eine Magenspiegelung und eine Bauchspiegelung ist noch was anders.
Mia: Genau. Also eine Bauchspiegelung ist tatsächlich, dass du operiert wirst und du dann natürlich auch Narben davon trägst auf deinem Körper. Bei der Bauchspiegelung , macht man ja glaube ich einfach oben durch den Mund.
Hannah: Bei einer Magenspiegelung meinst du.
Mia: Genau, bei einer Magenspiegelung. Oh mein Gott, ja. Sorry.
Hannah: Genau, da kriegst du eine Kamera durch deinen Mund.
Mia: Bei der Laparoskopie guckt man dann, ob man Endometriose Herde im Bauch hat. Dir können sich auch weiter oben ansiedeln, als nicht nur im Gebärmutter- oder Darmbereich, sondern tatsächlich weiter oben zur Lunge hin. Und in ganz, ganz, ganz selten Fällen sogar im Gehirn. Bei der Laparoskopie guckt man dann nach den Endometriose Herden und falls welche vorhanden sind, werden die auch sofort entfernt. Bei mir ist es jetzt so, dass wir das nicht gemacht haben. Es ist einfach nur die Vermutung, die bei mir aufgestellt wurde. Ich werde tatsächlich mit der Pille behandelt, wo ich euch gleich gerne noch mehr zu erzähle.
Hannah: Aber jetzt auch erst seit kurzem, oder?
Mia: Ganz genau. Ich habe jetzt erst vor kurzem mit der Pille angefangen, im Dezember meine ich. Ich habe das Präparat jetzt auch schon mal gewechselt, weil es einfach nicht ging.
Die Krankheit ist leider überhaupt nicht erforscht. Sie ist schon sehr lange bekannt, aber dennoch ist die Ursache immer noch ungeklärt. Ich möchte euch da zwei Tipps mit an die Hand geben, einmal hat die YouTuberin Ella TheBee ein Video hochgeladen, wo sie über ihre Erfahrungen mit Endometriose berichtet hat und einmal die Influencerin annaadamyan bei Instagram, sie leidet auch unter Endometriose und nutzt ihre Reichweite um bei dem Thema ein bisschen mehr Klarheit zu schaffen und es auch einfach mehr in den Vordergrund zu bringen. Es kann ja nicht sein, dass so eine Krankheit so wenig erforscht ist.
Hannah: Ja, das stimmt. Finde ich auch gut, dass die das dann machen. Es ist ja genauso wie bei uns. Wir machen den Podcast ja auch über mentale Gesundheit und wollen das so ein bisschen ans Licht bringen. Die machen das dann ja auch. Finde ich auch gut.
Mia: Ja, ich finde das richtig gut. Vor allem die eine versucht gerade Schwanger zu werden. Da gibt es wohl einige Probleme, aber schaut gerne mal vorbei, wenn ihr mehr über das Thema wissen möchtet. Ich kann euch das Video von Ella TheBee und das Profil von Anna Adamyan ans Herz legen.
Und wie ich vorhin schon sagte habe, starke Probleme vor und während der Periode sind nicht normal. Da möchte ich euch noch einen weiteren Tipp aussprechen. Und zwar das Buch „Die Perioden-Werkstatt“. Das habe ich selber gelesen, als ich wirklich so mittendrin steckte. Wo es mir so schlimm ging, was die Periode anging. Das Buch beschäftigt sich wirklich mit allem, rund um Frauengesundheit.
Es ist nämlich so, dass wenn du gesund bist, dann hast du auch eine regelmäßige und gesunde Periode. Wenn irgendwas mit dir „nicht stimmt“, dann zeigt dir das die Periode. Wenn du nicht gesund bist, dann wird dir das gezeigt, egal ob die Periode ausfällt, ob du ein viel zu kurzen oder viel zu langen Zyklus hast, wenn du extreme Schmerzen hast oder andere Probleme, wie ich jetzt beispielsweise mit Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und alles was ich eben aufgezählt habe. Es ist nicht normal und dann zeigt dir dein Körper auch so das irgendwas nicht stimmt.
Da hat mir das Buch auch sehr geholfen, weil das auch sehr auf Ernährung eingeht, auf Sachen auf die man verzichten sollte, wie Alkohol, Zigaretten und so weiter und sofort. Was das für eine Auswirkungen auf deinen Körper und die Periode haben kann. Aber auch das Thema Nahrungsergänzungsmittel, wie beispielsweise ist Magnesium. Es soll sehr gutsein, wenn du starke Periodenschmerzen hast. Das Buch kann ich euch sehr ans Herz legen, weil es mir auch sehr geholfen hat. Ist ein dicker Schinken, du wirst überhäuft mit Infos, wirklich. Es ist sehr schwer da irgendwie da am Stück viel zu lesen, aber das ist sehr, sehr wichtig.
Hannah: Aber man kann den Schinken ja häppchenweise verzehren, oder nicht? (Gelächter)
Mia: Genau, das würde ich dann auch empfehlen. Vielleicht auch einfach mit einem Marker und so ein paar sticky notes die man hat, dass man sich so die wichtigen Sachen irgendwie anmarkert und die dann auch schnell wieder findet.
Hannah: Wir haben ja jetzt die ganze Zeit über die Probleme innerhalb des Zykluses geredet. Es gibt ja immer eine Woche die Periode und da gibt es ja dann noch drei Wochen Perioden frei. Aber ich glaube, da kann auch einiges schiefgehen, oder?
Mia: Ja, also wie eben schon gesagt gibt es PMS, das prämenstruelle Syndrom, das hat man meistens ein oder zwei Wochen vor der Periode. Dazu gehören unter anderem Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Akne, Brustspannen und Heißhunger.
Hannah: Oh, Heißhunger.
Mia: (räuspern) Das haben viele. Bei mir ist das tatsächlich unterschiedlich, ab und zu mal Heißhunger, aber viel öfter habe ich gar keinen Bock auf Essen, eben weil mir immer so schlecht wird.
Hannah: Ich habe leider jeden Tag Heißhunger, von daher kann ich das gar nicht einordnen.
Mia: Also ist es nicht PMS, sondern einfach Normalzustand.
Hannah: (unter lachen) Ja.
Mia: Leichtes PMS ist auf jeden Fall normal. Aber starke Probleme, die wirklich deinen Tagesablauf stören, sind nicht normal. Dann sollte man seinen Arzt oder Ärztin aufsuchen. Was beispielsweise bei PMS schon hilft, ist den Stress zu reduzieren, sich bewegen, bestimmte Nahrungsergänzungsmittel einnehmen (Magnesium oder Selen) oder auch eine komplette Nahrungsumstellung. Das habe ich nämlich gemacht. Ich bin Vegetarierin und habe dann als ich das Buch (Periodenwerkstatt) gelesen habe, mich dazu entschieden nach und nach die tierischen Produkte wegzulassen und bin jetzt ungefähr zu 90% sogar vegan. Fleisch esse ich gar nicht, aber ich habe auch da schon gemerkt, das macht einen riesigen Unterschied. Das hatte auch schon starke Auswirkungen darauf, wie ich mich vor und am Anfang der Periode gefühlt habe.
Hannah: Finde ich heftig. Das habe ich komischerweise nicht. Also ich hab auch meine Ernährung ziemlich angepasst. Ich esse auch sehr viel vegetarisch und vegan, aber ich habe da leider keine wirklichen Unterschiede gemerkt. Also die Beschwerden sind genauso wie vorher, aber das ist natürlich auch immer Typ abhängig. Ich denke, auch die Ernährung spielt eine ganz große und wichtige Rolle. Ich glaube, dass tatsächlich den meisten Frauen sehr geholfen ist, wenn sie da die Ernährung auf jeden Fall anpassen.
Mia: Ich war wirklich an so einem Punkt, total verzweifelt. Ich wusste nicht, was ich machen soll, weil ich einfach so krass ausgeknockt war. Dann dachte ich mir so, ey, wenn ich mit einer einfachen Ernährungsumstellung die Probleme wenigstens reduzieren kann, dann mache ich das natürlich.
Hannah: Natürlich, ja.
Mia: Auf jeden Fall. Und wie gesagt ich esse nur noch in einigen Fällen irgendwelche tierischen Produkte, wenn ich irgendwo zu Besuch bin oder auch generell einfach mal selber Bock auf Schokolade habe. Aber im Großen und Ganzen versuche ich mich schon pflanzlich zu ernähren und wie gesagt, bei mir war es ein sehr starker Unterschied.
Hannah: Man greift dann ja auch immer nach jedem Strohhalm, wenn man ein Problem hat.
Mia: Total, ich war so verzweifelt. Ich habe selber auch Magnesium genommen, aber bei mir hat es nicht viel gebracht, beziehungsweise gar nichts gebracht.
Hannah: Bei mir auch nicht tatsächlich.
Mia: Ja, aber die Frauenärztin, bei der ich bin, die hat sehr positive Erfahrungen von Patienten zurückbekommen und auch in dem Buch die Perioden-Werkstatt, da gibt es einige Erfahrungsberichte von Patientinnen, die beispielsweise mit einem simplen Ernährungszusatz sich komplett um 180 Grad gedreht haben, was ihrer Erkrankung anging.
Hannah: Ja, wünschenswert. Also ich finde auch, Magnesium kann man ja auch einnehmen. Also das ist ja erstens nicht schlimm und zweitens, hilft es vielleicht der ein oder anderen.
Mia: Genau.
Hannah: Ich würde es auf jeden Fall versuchen.
Mia: Man kann ja auch erstmal in irgendeiner Drogerie sich da was holen und dann gegebenenfalls mal in der Apotheke nachfragen, ob die da irgendwas anderes haben.
Hannah: Genau, finde ich auch gut.
Mia: Oder es gibt ja auch Kräuter und pflanzliche Medikamente, die extra auf Periodenbeschwerden passen. Du weißt schon, was ich mein.
Hannah: Ja, weiß ich. Hast du eigentlich früher mal die Pille genommen? Also du hast ja gesagt das du die jetzt wieder nimmst. Aber was war mit früher? Ich glaube alle jungen Mädels da draußen, die wurden schon mal gefragt am Anfang, mit 15/16 so wie wir, ob die die Pille haben wollen. Wie war das bei dir?
Mia: Ich habe tatsächlich mit 15 angefangen, die Pille zu nehmen, hatte auch keine Probleme. Da waren die Probleme, die ich jetzt aktuell habe, auch nicht ganz so stark. Mit 20 habe ich sie abgesetzt, weil es mir mental echt nicht gut ging und ich dachte, vielleicht hat das was mit der Pille zu tun. Man liest das ja immer mal wieder mit den depressiven Verstimmungen oder generell zum Thema Depressionen und Pille. Zu dem Zeitpunkt wollte ich auch einfach jeden Faktor, der meiner mentalen Gesundheit irgendwie nicht guttut, aus meinem Leben streichen und habe sie dann abgesetzt. Ich habe aber keinen Unterschied gemerkt.
Hannah: Okay, ja. Hast du Probleme beim Absetzen? Da bekommt man ja oft schlechte Haut, oder hat irgendwie den Zyklus-Ausfall. Hattest du was davon?
Mia: Ich glaube nicht. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich sowas hatte und dementsprechend glaube ich, dass es jetzt auch nicht erwähnenswert war.
Hannah: Ja, okay. Das ist ja auch gut.
Mia: Genau. Eine Freundin von mir hat jetzt die Pille abgesetzt, ihre Haut und ihr ganzer Körper spielen verrückt .
Hannah: Ich meine, das sind ja auch Hormone, die man da einnimmt. Also das verändert den Körper ja auch und dann muss man sich erstmal weder dran gewöhnen.
Mia: Und du? Hast du auch schon mal die Pille genommen oder noch nie?
Hannah: Doch ich hab auch die Pille genommen. Ich glaube, da war ich 16. Ich habe die vier Jahre lang genommen. Und ich muss sagten, ich kam damit eigentlich sehr gut zurecht. Bevor ich die Pille eingenommen habe, hatte ich keine Schmerzen während der Periode. Während der Pille auch nicht. Erst als ich sie abgesetzt habe beziehungsweise zwei Jahre danach, kamen die Schmerzen. Es muss nicht unbedingt an dem Absetzen der Pille liegen. Ich habe sie sehr gut verkraftet. Auch das Absetzen war kein Problem. War alles in Ordnung. Aber ich habe sie auch abgesetzt, weil ich mir dachte, wieso nehme ich sie eigentlich? Es hat gar keinen Zweck.
Mia: Du verhütest ebenfalls mit deinem Gesicht.
Hannah: Ja, ganz genau. Von daher dachte ich, dann muss ich mir die Hormone nicht die ganze Zeit zuführen.
Mia: Ja, das stimmt. Die Pille ist natürlich der sicherste Schutz vor ungewollter Schwangerschaft, aber kein Schutz vor Geschlechtskrankheiten. Das ist ganz wichtig nochmal zu sagen. Sie wirkt, in dem sie den Eisprung verhindert und/oder das Einnisten einer befruchten Eizelle.
Hannah: Genau der Eisprung ist ja immer so in der Mitte von den beiden Perioden, sage ich mal. Also da findet dann der Eisprung statt. Im linken oder im rechten Eierstock. Manchmal merkt man da so ein ganz kleines Zwicken, wenn der Eisprung stattfindet. Das lernt man auch in der Schule. Das ist eigentlich immer ganz interessant, wenn man eine App hat, um seine Periode zu kontrollieren. Ganz spannend, finde ich persönlich.
Mia: Ja genau, da kann man dann auch irgendwie Symptome und so weiter eintragen oder eine Notiz wie du dich generell gefühlt hast. Dann kann man auch sehen, wann die Periode ungefähr kommt.
Aber auch nochmal ganz wichtig, du kannst dich da nicht darauf verlassen, dass der Eisprung da auch wirklich an dem Tag kommt, falls du mit rausziehen verhütest. (Gelächter)
Hannah: Da sollte man sich sowieso nicht drauf verlassen. Das kann immer mal böse enden.
Mia: Je nach Präparat, wie gesagt, verhindert es den Eiersprung und das Einnisten einer befruchten Eizelle in der Gebärmutter. Jedoch hat die Pille auch Nebenwirkungen wie beispielsweise Kopfschmerzen, Zyklusunregelmäßigkeiten, Zwischenblutungen, Gewichtszunahme oder psychische Veränderungen, depressive Verstimmungen. Ich habe mich mal ins Internet gestürzt und bei nebenwirkungen.de ein interessantes Diagramm gefunden. Stand 14.01.2021, also noch ganz frisch. Da habe die Frauen getestet, mit dem durchschnittlichen Alter von 23 Jahren, die die Pille mit Östrogen und Gestagen einnehmen. 17% der Damen hatten Übelkeit, 16% Kopfschmerzen, 10% Stimmungsschwankungen, unten 5% Depression, 3% depressive Verstimmungen.
Hannah: Ich habe auch irgendwie gelesen, dass die Pilleneinnahme auch immer weiter zurück geht. Ich glaube viele Menschen haben darauf aufmerksam gemacht und deshalb trauen sich viele vielleicht nicht mehr die einzunehmen.
Mia: Du hast ja gesagt, dass du keine Probleme damit hattest. Ich bin im Internet tatsächlich auf einige Berichte gestoßen. Ich würde euch gerne die ausführliche Geschichte von Jasmin in unserer Folgenbescheibung verlinken. Sie hatte nämlich auch starke depressive Verstimmungen und ihr ging es überhaupt nicht gut. Sie hat auch die Antibabypille genommen und hat sie dann abgesetzt, ihr Leben hat sich komplett gewandt. Da gibt es wohl einige Geschichten. Könnt ihr euch bei Interesse einmal durchlesen.
Nochmal zum Thema Beschwerden und Endometriose: Und zwar wird Endometriose unter anderem auch hormonell behandelt. Es gibt derzeit keinen anderen Behandlungsansatz, als die Operation, hormonell oder ausharren. Aushalten und dann durch den Schmerz und die Probleme gehen, aber das ist für mich einfach aktuell keine Möglichkeit. Deswegen habe ich dann angefangen, die Pille zu nehmen und habe sie zuerst überhaupt nicht vertragen. Meine Stimmung, wow! Mir ging es so schlecht. Ich hatte eine Panikattacke nach der anderen. Mir ging es schon lange nicht mehr vom Kopf her so schlecht wie zu der Zeit. Ich hatte auch noch andere Probleme wie Zwischenblutungen und dann auch wieder der ganze Kram, Übelkeit, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen und so weiter und sofort.
Dann habe ich bei der Ärztin angerufen und gesagt, „Hey, das geht nicht, ich brauche irgendwas anderes“. Habe jetzt im Februar eine andere Pille angefangen. Ich habe momentan auch wieder so ein bisschen Zwischenblutungen, aber das ist, was ganz anderes als das, was ich mit der ersten Pille erlebt hab. Die ich jetzt nehme, die ist auch schwächer. Da merke ich auch einen super krassen Unterschied, wirklich. Natürlich hat mein Körper am Anfang gebraucht, sich ein bisschen daran zu gewöhnen. Kein Vergleich zu dem, was ich am Anfang genommen, beziehungsweise wie es mir am Anfang ging, als ich die anderen Pille genommen habe, das andere Pillenpräparat.
Hannah: Man muss da natürlich auch immer objektiv bleiben. Wir können jetzt auch nicht sagen, dass die Pille prinzipiell scheiße ist. Es muss, jeder selber für sich etwas finden. Ich meine auch, dass dir die Schmerzen jetzt genommen werden, ist ja auch ganz viel wert.
Mia: Total.
Hannah: Jeder sollte sich da selber ran tasten, auch mal mit dem Arzt oder der Ärztin drüber sprechen und sich beraten lassen. Und für sich selber entscheiden, auf jeden Fall.
Mia: Manche vertragen die auch super, wie du.
Aber was ich krass finde, dass die europäische Arzneimittelagentur der Meinung ist, dass Selbstmordgefahr mit in die Pillen Warnhinweise aufgenommen werden soll. Heftig.
Hannah: Ja, ich weiß. Schon ein starkes Stück auf jeden Fall.
Mia: Dann bin ich noch auf was anderes gestoßen. Und zwar in Dänemark wurden über eine Million Däninnen zwischen 15 und 35 Jahren, über einen Zeitraum von 13 Jahren verfolgt. Thema: Pille und gesundheitlicher Zustand. Okay, verfolgt hört sich ein bisschen hart an, aber egal. Die Auswertung der Daten hat ergeben, dass Frauen, die ein Kombipräparat der Pille nehmen, das heißt die Pille enthält Östrogen und Progesteron, mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von 23% auch Antidepressivum nehmen, als Frau ohne hormonelle Verhütung. Es zeigt jetzt natürlich nicht, dass die Pille Depressionen oder depressive Verstimmungen auslöst. Es ist einfach nur aufgefallen, dass die Einnahmen von hormoneller Verhütung und Antidepressivum häufig zusammen auftreten. Das finde ich auch interessant.
Hannah: Das ist auch schon krass, dass das dann in Verbindung gesetzt wird. Es ist gut, dass die weiter forschen und weitere Tests machen.
Mia: Ich finde es interessant, dass es da so viele Überschneidungen gibt.
„Darf ich auf deine Fotos wi**en und dir ein Video davon senden?“
Mia
Hannah: Jetzt kommen wir zu meinem Lieblingsthema, mein persönliches Highlight. Und zwar geht es um sexuelle Belästigung. Ist natürlich ein Scherz, das das ein tolles Thema ist. Ist natürlich ein ganz schreckliches Thema.
Mia: Aber wir sind scharf drauf, darüber zu reden.
Hannah: Genau. Das ist nämlich auch ganz wichtig, denke ich. Was sind denn deine Erfahrungen in dem Bereich? Also ich meine, ich brauche gar nicht fragen, ob du Erfahrungen hast, sondern ich brauche einfach nur Fragen…
Mia: Das weißt du.
Hannah: Ich glaube viele Frauen kennen das und deswegen frage ich einfach, was hast du so für Erfahrungen gemacht?
Mia: Ich mache jetzt einfach mal kurz eine stumpfe Aufzählung, um einen Überblick über meine Situation hier jetzt zu schaffen. Ich habe im Internet, sei es Instagram oder Snapchat, des Öfteren schon Bilder und Videos zugesendet bekommen, nach denen ich definitiv nicht gefragt habe und ich die Menschen nicht mal kannte. Ich wurde ekelhaft angeschrieben, „Darf ich auf deine Fotos wi**en und dir ein Video davon schicken?“ Generell auch ekelhafte Kommentare bekommen. Das ist das, was mir im Netz widerfahren ist. Auf offener Straße oder generell im echten Leben fängt es natürlich bei ekelhaften Anmachsprüchen im Club an und geht bis zum antatschen, während sie sich an dir vorbei drängen.
Hannah: Klassiker.
Mia: Oder aber auch Berührungen von Arbeitskollegen an Stellen an den du deren Hände nicht spüren willst. Das ist so grob gesagt das, was ich bis jetzt da erlebt habe. Oder auch im Sommer, mit kurzem Top. Ich gehe über die Ampel und ich kriege direkt irgendein, „Hey Süße“ hinterhergerufen oder irgendein Pfeifen.
Hannah: Oder ein Hupen, ne?
Mia: Widerlich! Es ist heiß, deswegen trage ich eine kurze Hose.
Hannah: Natürlich.
Mia: Nicht, weil ich angemacht werden will, oder auf irgendeinen Typen geil bin.
Hannah: Das muss man verstehen, weil wir schwitzen richtig wie Tiere. Da müssen wir sowas tragen. (Gelächter)
Da können wir nicht was langes Anziehen.
Mia: Wobei es sich mein Verhalten bezüglich Kleidung sehr geändert hat. Ich trage auch noch bei 25 Grad eine lange Hose.
Hannah: Ja, ich kann es nicht. Ich breche um. Ich breche in schweiß aus.
Mia: Ich auch. Ich mache es trotzdem. Und hangel mich dann von Schatten zu Schatten, weil ich einfach keine widerlichen Kommentare haben möchte.
Hannah: Oder weil du eine Sonnenallergie hast. Man weiß es nicht.
Mia: Oder weil ich eine fucking Sonnenallergie habe, ja oder schon des öfteren einen Sonnenstich hatte. Geht Hand in Hand, alles. Der Schatten ist ein mein bester Freund.
Zurück zum Thema sexuelle Belästigung. Was sind deine Erfahrungen? Was durftest du dir anhören?
Hannah: Ich durfte mir nicht nur Sachen anhören, sondern ich durfte natürlich auch Sachen lesen. Ich hatte das auch im Netz, aber nicht so wie du. Ich halte mich aber auch…
Mia: Boah, ganz kurz, es ist traurig, dass du gerade gesagt hast, „Natürlich durfte ich mir auch was anhören“.
Hannah: Ich weiß, es ist super traurig. Ich muss auch sagen, wo du gerade erzählt hast, ich bin nicht so schockiert, wie ich hätte schockiert sein müssen.
Mia: Ja.
Hannah: Weißt du, weil das schon so „normal“ ist. Und es ist einfach so traurig. Ich muss sagen ich bin natürlich nicht so im Netz aktiv gewesen wie du. Von daher hatte ich wahrscheinlich auch nicht so viele Berührungspunkte. Ich denke, da kennst du dich bisschen mehr aus. Da hast du mehr erlebt. Bei mir ist das immer sehr im persönlichen Bereich gewesen und es war auch nicht nur von unbekannten, sondern auch ganz oft von tatsächlich bekannten Personen. Ich hatte das tatsächlich öfter, dass Männer da waren, die in Position standen, die ihre Macht ausnutzen wollten oder konnten. Für die war ich denen unterlegen. Das war zum einen mal mein Chef, der mich sexuell belästigt hat, auch auf schlimmste Art und Weise.
Mia: Excuse me?
Hannah: Es war auch einmal mein Trainer. Naja ich habe dann immer versucht so zu tun, als würde das mich nicht stören, aber natürlich stört mich das. Man fühlt sich auch unsicher, weil man möchte an seinem Arbeitsplatz oder bei seinem Verein auch sicher sein und man möchte da Spaß haben. Und nicht jedes Mal Angst haben, nicht mit der Person als letztes im Raum zu sein.
Mia: Ja.
Hannah: Ich führe dann mal deine stumpfe Aufzählung weiter fort. Ich wurde angepfiffen, auch bequatscht, ich wurde bespuckt.
Mia: (geräuschvolles Einatmen)
Hannah: Angefasst, angegriffen, beleidigt. Ich wurde ganz oft, weil ich relativ lange blonde Haare hatte, „deutsche Schlampe“ genannt. Also wirklich oft. Ich habe mich gefragt, woher habt ihr das? Woher?
Mia: Ich bin total geschockt.
Hannah: Ich war öfter mal irgendwie unterwegs, als Studentin feiern und bin abends nach Hause gegangen. Da ist mir ganz viel passiert. Keine Ahnung, aber da denkt man dann doch drüber nach. Aber es ist schon fast normal geworden. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll, aber ich habe ein Pfefferspray immer dabei. Also wirklich immer.
Mia: Wow!
Hannah: Ich habe mir irgendwann mal ein Messer gekauft, bis ich festgestellt habe, dass ich das eigentlich nicht besitzen sollte. (Gelächter) Weil ich einfach sicher sein wollte. Dann habe ich noch mit Kampfsport angefangen, auch einfach dafür, dass ich mich selbst verteidigen kann, falls ich nochmal in so eine Situation komme. Falls mein Chef, Trainer oder sonst irgendein Typ mich bedrängt.
Mia: Ich hatte eine Zeit lang auch ein Messer dabei.
Hannah: Unglaublich. Es ist einfach soo frustrierend. Meine Fresse, es fuckt mich ab.
Mia: Ja, mich auch. Es macht mich wirklich sauer, dass manche das als Einladung sehen. Nur weil man leicht bekleidet ist, heißt das nicht, dass man Bock auf Sex hat. Das ist scheißegal. Es heißt gar nichts. Bedeutet einfach, dass man das Outfit schön findet und man sich so wohlfühlt. Oder genauso wie, wenn du zu jemandem nett bist, das wird auch oft irgendwie fehl interpretiert.
Hannah: Uuh!
Mia: Bei mir wird auch oft, meine Freundlichkeit und meine Höflichkeit mit flirten verwechselt. Das ist auch einer Freundin von mir aufgefallen, mit der ich darüber geredet habe. Die meine auch so „Das ist natürlich nicht deine Schuld, aber viele verwechseln das einfach, weil du so unglaublich nett bist, auch zu Fremden.“ Wenn ich angequatscht werde auf der Straße, wenn ich nett angesprochen werde, ich unterhalte mich immer mit Fremden. Ich finde das einfach interessant.
Hannah: Ja, ich auch.
Mia: Viele denken direkt so, „Uuh, ich habe eine Chance bei ihr“. So, nein, ich unterhalte mich einfach nur mit dir.
Hannah: Natürlich soll man das auch nicht falsch verstehen, was Mia jetzt gesagt hat, dass man kein Interesse hat oder sowas. Es ist natürlich schön, wenn man sich unterhält und man findet jemanden attraktiv oder toll, kann man schon nachfragen oder nachfühlen, ob das Interesse da ist. Wir reden jetzt über ekelige Art und Weisen. Es gibt natürlich auch sehr nette wo derjenige das Interesse bekundet und man sagt einfach, „Nein, danke“ oder was weiß ich. Aber es gibt auch ekelige Sachen. Und das meinen wir jetzt.
Mia: „Boah, du bist so geil. Gib mal deine Nummer!“
Hannah: Nein. (Gelächter)
Mia: Das jetzt mal zum Thema sexuelle Belästigung. Das gibt es natürlich auch andersrum. Aber wir können natürlich nur aus unserer Sicht erzählen. Ich muss sagen, es war gut meiner Wut mal ein wenig Luft zu machen.
Hannah: Ja, das stimmt. Mein Fakt für diese Folge geht um die Antibabypille. Der Stand ist von 1970.
Deswegen ist es so witzig, weil die Frage lautet: Glauben Sie oder glauben Sie nicht, dass die Frau durch die Antibabypille selbstständiger und selbstsicher geworden sind? Der Witz daran ist, dass Männer und Frauen befragt wurden. Also das die Männer auch befragt wurden. Die Hälfte der Männer sagen, ja ich glaube schon das die Frau selbstständiger und selbstsicher geworden sind. Was ja ganz schrecklich wäre. Die Frauen haben auch gesagt, dass wir selbstsicher geworden sind. 24% von Männern und Frauen sagen, sie glauben es nicht. Unentschieden gab es wohl auch. Da war es so, dass die Männer zu 28% ich weiß es nicht und Frauen zu 22% gesagt haben.
Ich finde es so witzig, wie kommt man auf diese Statistik? Wer hat sich das überlegt? Man muss ja auch sagen, 1970. Aber ich fand die Statistik einfach so geil..
Mia: Aber wie kommt man auf diese Frage?
Hannah: Ja, das ist von ifD Allensbach, das ist die Quelle. Ich konnte es nicht vorenthalten. Erhebungszeitraum ist Juni 1968. Gefühlt 1000 Jahre her.
Mia: Ja man.
Hannah: Einfach, dass Männer und Frauen zu dieser Frage gleich befragt wurden, als ob die Männer da irgendwas sagen könnten.
Mia: Wie Frauen sich fühlen.
Hannah: Ja, fand ich einfach lustig, oder?
Mia: Es geht, ehrlich gesagt. (Gelächter)
Hannah: Ich dachte, ich nehme mal nicht so einen ernsten Fakt. Du hast ja schon super viel Fakts in diese Folge eingebaut. Ich finde, da musste ich jetzt nicht noch so einen krassen rausbringen. Deswegen nehme ich jetzt was lustiges.
Mia: Einen kleinen Lacher mit einbauen.
Hannah: Ja genau. Hast zwar vielleicht nicht geklappt, aber egal. (Gelächter)
Mia: Dann sind wir jetzt auch schon am Ende dieser Folge angelangt. Normalerweise geben wir euch jetzt Telefonnummern mit an die Hand oder Webseiten wo ihr euch erkundigen könnt. Bei dem Thema ist es einfach sehr wichtig, falls ihr unter gesundheitlichen Problemen leidet, wie ich sie jetzt beispielsweise beschrieben habe. Oder euch denkt, das könnte bei mir auch infrage kommen, dann macht auf jeden Fall einen Termin bei eurer Frauenärztin oder eurem Frauenarzt und lasst es auf jeden Fall abklären. Ihr könnt natürlich auch immer rund um die Uhr bei der Telefonseelsorge anrufen.
Hannah: Was ich auch nochmal wichtig finde in Bezug auf den Frauenarzt, der tastet auch ganz oft eure Brüste ab, macht das auch ruhig mal Zuhause selber. Am besten immer nach der Periode, da könnt ihr das dann immer abtasten. Im Internet findet ihr auch Seiten, wo das beschrieben wird. Einfach zur Prävention.
Mia: Genau, auch sehr wichtig, das immer mal wieder zu machen.
Hannah: Falls ihr Fragen und Anregungen habt, dann könnt ihr uns auch gerne per E-Mail kontaktieren oder uns auch auf Instagram besuchen, da sind wir nämlich jetzt auch (@mindmepodcast). Hat Mia schon angeteasert. Wir würden uns freuen, wenn ihr uns da unterstützen könntet. Da könnt ihr dann auch mal schauen und uns am besten folgen.
Mia: Dann würde ich sagen, sehen wir uns auf Instagram und hören uns in zwei Wochen bei einer neuen Folge wieder.
Hannah: Ja, sehr schön. Also bis dann. Ciao!
Mia: Bis dahin! Tschüss.
* Transkribiert durch eine ganz liebe Zuhörerin! 💚